Also, eine nur mäßig konstringierende, aber dafür sehr lustige Form ist der VOKALAUSTAUSCH in Wörtern, die dadurch plötzlich einen anderen Sinn ergeben. Parallel dazu lassen sich Konsonanten durch neue ersetzen, die Vokale bleiben erhalten - das nennen Philologen übrigens ASSONANZ.
Eng verwandt ist der Vokaltausch natürlich mit dem SCHÜTTELREIM, bei dem Konsonanten vom Silbenanfang hin- und herwandern, sowie das ANAGRAMM, bei dem grundsätzlich alle Buchstaben ihre Plätze tauschen können. So ergeben sich mehr und weniger dichte Klang-Kombinationen.
was frachtet ein gedicht?
was sollen alle sitze?
was fröhlicher gesang?
es langt ja, dass man schwitze.
glüht auch der scharm, berührt
die neble tastatur
auch meine finger, spür
von harz ich keine spur.
der liebe und natur
entbehren alle netze.
los, fertig, auf die blitze!
dichter verdeppen nur.
wenn aber alles roht,
wenn ich ins leere zuhme
und jeder vers zerschallt,
gelangt es einer bluse
vielleicht und schmetterlingen,
sich reimlos einzubringen.
dann ist es gut, danach
verduftet alle wald.
Oulipo Frankfurt ist eine freie und für alle offene Schreibwerkstatt. Sie wird jeden Monat vorbereitet und moderiert von Peter Hauff